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26.10.2022

Informationsreise des Arbeitskreises für Umwelt und Verbraucherschutz nach Bozen

Von 17. bis 20. Oktober befand sich der Arbeitskreis für Umwelt und Verbraucherschutz auf Informationsreise in Bozen, Südtirol.

Foto: CSU-Fraktion
Am ersten Tag besuchte der Arbeitskreis den NOI Techpark Südtirol in Bozen. Im Mittelpunkt des fast zweistündigen Austausches im Wasserstoffzentrum mit dem Institutsleiter Dr. Walter Huber standen die Rolle des Wasserstoffs und die Energieversorgung der Zukunft.
Das Wasserstoffzentrum wurde 2014 errichtet. Seitdem wird dort erneuerbare Energie als Wasserstoff gespeichert. Der produzierte Wasserstoff wird als „grün“ bezeichnet, da die gesamte Produktionskette schadstofffrei abläuft.
 
Anschließend informierte sich der Arbeitskreis über das Zentrum für Extremklima-Simulation im NOI Techpark, dem terraXcube. Hier können in zwei großen Klimakammern die Klimabedingungen unserer Erde bis hin zu Extremwerten simuliert werden. In einer kontrollierbaren Umgebung können die Auswirkungen von Extremklimasituationen auf den Menschen, auf ökologische Prozesse und technische Produkte untersucht werden.
 
Im Institut für Erneuerbare Energien von Eurac Research besuchte der Arbeitskreis die unterschiedlichen Freiluftlabore. Darin werden Photovol-taikmodule und Gebäudekomponenten auf verschiedenste Indikatoren hin getestet und die Energieplanung ausgehend von vorhandenen Ressourcen, Kosten, Transport und Bedarf gestaltet. 
 
Am darauffolgenden Tag besichtigte der Arbeitskreis das eindrucksvolle Wasserkraftwerk Kardaun. Der Betriebsdirektor Andreas Bordonetti erläuterte ausführlich die Geschichte und Funktion des grundlastfähigen Laufwasserkraftwerks: Bei der Fertigstellung 1929 und noch Jahre nach der Inbetriebnahme war das Kraftwerk das größte und modernste seiner Art in Europa. Gespeist wird es durch den Fluss Eisack. Dieser hat zusammen mit den Nebenflüssen ein 4.193 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet - insgesamt mehr als die Hälfte der Fläche Südtirols. Mit einer Produktion von mehr als 650 Millionen kWh kann der Jahresenergiebedarf von 200.000 Familien gedeckt werden. 
 
Bei einem Treffen mit dem Direktor Dr. Josef Negri und dem Präsidenten und SALEWA-Chef Heiner Oberrauch des Unternehmerverbands Südtirol tauschte sich der Arbeitskreis zur Industrie in Südtirol und den zentralen Themen für die Unternehmen in Sachen ökologische und digitale Transformation aus.
 
Dem 1945 gegründeten Unternehmerverband gehören 480 Mitgliedsbetriebe an. Sie sind Arbeitgeber für mehr als 42.000 Menschen und schaffen zwei Drittel des gesamten Südtiroler Exports. Sie sind in den verschiedensten Sektoren tätig, sind aber alle industriell organisiert und kommen aus dem verarbeitenden Gewerbe und den industrienahen Dienstleistungen.
Bei verschiedenen Gesprächen mit der SVP-Abgeordneten Magdalena Amhof, weiteren Abgeordneten des Südtiroler Landtags sowie dem Landeshauptmannstellvertreter Daniel Alfreider wurden die aktuellen politischen Ereignisse in Italien sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Südtirol und Bayern ausführlich diskutiert. 
 
Zum Abschluss folgte noch eine kurze Führung durch das Landtagsgebäude selbst mit einem Besuch des Plenarsaals. Der Landtag wurde 1953 fertiggestellt und ist ein Werk der Bozner Architekten Luis Plattner und Guido Pelizzari.