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03.03.2016

Glyphosat jetzt auch im Bier: Was tun?

Standpunkt von Eric Beißwenger, verbraucherschutzpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag:

Eric Beißwenger, verbraucherschutzpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag
Es ist verständlich, dass eine Meldung, nach der Glyphosat in manchen Biersorten festgestellt wurde, einige Verbraucherinnen und Verbrauchern besorgt. Der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag ist das Vertrauen in die Lebensmittel – vor allem in die, die in Bayern hergestellt werden – äußerst wichtig und wir nehmen diesbezügliche Sorgen der Menschen daher auch sehr ernst. Um die Meldung über Glyphosat im Bier richtig beurteilen zu können, brauchen wir allerdings zunächst genauere Kenntnis über die Wirkung des Pflanzenschutzmittels auf Mensch und Tier. Derzeit läuft auf europäischer Ebene ein Verfahren zur Neubewertung des Wirkstoffes Glyphosat. Es gehört zu einer verantwortungsvollen Politik und entspricht der rechtsstaatlichen Vorgehensweise, in solchen Fragen die Expertise der offiziell hierfür zuständigen Stellen abzuwarten und zu berücksichtigen. 
 
Bislang sind zahlreiche Bewertungsbehörden weltweit zu dem Schluss gekommen, dass Glyphosat unter realistischen Anwendungsbedingungen nicht krebserregend ist. In die Bewertungen ist auch der Bericht der International Agency for Research of Cancer (IARC) eingeflossen, die Glyphosat letztes Jahr in die Kategorie „2A - vermutlich krebserregend" eingestuft hat. Aufgrund der Einstufung in diese Kategorie wird von einigen Seiten ein Verbot von Glyphosat gefordert. Dass übrigens auch heißer Mate-Tee, Schichtarbeit, Arbeit in Friseurgeschäften und der Verzehr von rotem Fleisch in die Kategorie 2A eingestuft wird, sei hier nur am Rande angemerkt - ebenso wie die Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung, dass ein Verbraucher etwa 1.000 Liter Bier am Tag trinken müsste, bevor gesundheitliche Effekte aufgrund des Glyphosats auftreten würden. 
 
Aber zurück zur Politik: Die CSU-Fraktion hat sich bereits im Sommer letzten Jahres mit dem Thema Glyphosat befasst und die Staatsregierung mit Landtagsbeschluss aufgefordert, nach Vorliegen der Ergebnisse der Neubewertung von Glyphosat auf EU-Ebene über Maßnahmen zu berichten, die aus Sicht der Staatsregierung nötig und in eigener Kompetenz umsetzbar sind. Diesen Bericht gilt es nun abzuwarten.