Drucksachennummer: 17/20312
23.01.2018
Antrag der Abgeordneten
Kreuzer Thomas, Heckner Ingrid, Unterländer Joachim, Gerlach Judith, Hölzl Florian, Dr. Hopp Gerhard, Huber Thomas, Imhof Hermann, Kaniber Michaela, Dr. Reichhart Hans, Schreyer Kerstin, Vogel Steffen
Unterländer Joachim
und Fraktion CSU
«MotherSchools» - Mütter für Gefahren salafistischer Ideologien sensibilisieren
Der Landtag wolle beschließen:
Der Landtag sieht den Kampf gegen die religiös begründete Radikalisierung junger Menschen als zentrales Thema für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Gerade den Müttern kommt in vielen Fällen eine Schlüsselrolle zu, Jugendliche vor salafistischen Einflüssen und den Anwerbeversuchen von religiös motivierten Extremisten zu schützen. Sie dabei zu unterstützen, ist ein wichtiger Präventionsansatz.
Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Landtag über das Projekt «MotherSchools« und dessen Pilotphase in Schweinfurt, Erlenbach am Main, Würzburg und Aschaffenburg und zu den Perspektiven für den Ausbau von nachhaltigen und flächendeckenden Strukturen für «MotherSchools« zu berichten und darzustellen, welche finanziellen und personellen Ressourcen hierfür erforderlich sind und in welchem Zeitraum der Ausbau im Rahmen vorhandener Stellen und Mittel realisiert werden kann.
Im September 2017 ist die Pilotphase des Projekts «MotherSchools« an vier Standorten in Schweinfurt, Erlenbach am Main, Würzburg und Aschaffenburg gestartet. Bayern ist damit das erste Bundesland, das dieses weltweit bereits erfolgreich laufende Präventionsprojekt installiert hat. Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt mit bisher insgesamt 260.000 Euro.
«MotherSchools« ist ein einzigartiges Konzept, um religiös motiviertem Extremismus etwas entgegen zu setzen und das Mütter aus patriarchal geprägten Milieus mit entsprechendem Training stärkt, um in kompetenter Weise auf ihre Kinder einzugehen, ihnen zuzuhören und Alternativen anzubieten - ein Sicherheitskonzept das zu Hause beginnt. Das Programm bietet Müttern eine Plattform, um individuelle und soziale Barrieren abzubauen, das Tabuthema Salafismus anzusprechen und ihr Wissen über Frühwarnsignale von religiös begründeter Radikalisierung zu verbessern. Zugleich ermöglichen die «MotherSchools« den Aufbau gemeinsamer Strategien, um salafistischen Einflüssen auf Kinder und Jugendliche entgegenzuwirken.