Martin Huber, Eric Beißwenger, Sandro Kirchner, Alexander König, Tanja Schorer-Dremel, Volker Bauer, Barbara Becker, Alexander Flierl, Petra Loibl, Beate Merk, Benjamin Miskowitsch, Martin Mittag, Walter Nussel, Ulrike Scharf, Klaus Steiner, Klaus Stöttner, Martin Wagle, Florian Streibl, Fabian Mehring, Rainer Ludwig, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Die Staatsregierung wird aufgefordert, schriftlich zu berichten, wie sich der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger im Erdgasnetz in Bayern entwickelt. Dabei ist insbesondere auf folgende Fragen einzugehen:
1.1 Welche regulatorischen Rahmenbedingungen gelten für die Einspeisung von Biomethan, synthetischem Methan und grünem Wasserstoff ins Erdgasnetz-
1.2 Wenn es Unterschiede gibt, wie werden diese begründet und gibt es Bestrebungen diese anzugleichen-
2.1 Welches Potenzial sieht die Staatsregierung im Ansatz, Mikroorganismen zur Methanisierung zu nutzen-
2.2 Welchen regulatorischen Rahmenbedingungen unterliegt derartig produzierter Wasserstoff im Vergleich mit Biomethan und synthetischem Methan zur Einspeisung ins Erdgasnetz-
3. Welche Förderprogramme, bzw. Forschungsprojekte unterstützt der Freistaat, der Bund und die EU in Bayern im Bereich der Anwendung von Mikroorganismen zur mikrobiologischen Methanisierung-
Erdgas deckt derzeit knapp 20 Prozent des Primärenergieverbrauchs in Bayern ab und ist laut bayerischem Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie nach Mineralöl der wichtigste Energieträger im Freistaat (https://www.stmwi.bayern.de/energie/versorgungssicherheit/erdgasversorgung/). Der fossile Energieträger, der zu mehr als 90 Prozent importiert wird, soll baldmöglichst von einem nachhaltigen Energie- und Technologiemix abgelöst werden. Biogas aus biogenen Stoffen ist mit fossilem Erdgas im Erdgasnetz kompatibel und hat sich inzwischen in den existierenden Gasinfrastrukturen etabliert. Synthetisches Methan aus der Methanisierung von grünem Wasserstoff bietet vergleichbare Einsatzmöglichkeiten wie Biomethan. Es kann langfristig einen wichtigen Beitrag als Langzeitspeicher von nicht direkt in das Stromnetz integrierbarem Strom aus erneuerbaren Energien zur Umsetzung der Wärmewende leisten. Ein relativ neuer Ansatz ist der Einsatz von Mikroorganismen zur Methanisierung von Wasserstoff.
Erklärtes Ziel der Staatsregierung ist es, Bayern zum führenden Standort im Bereich Power-to-Gas-Technologie auszubauen. Power-to-Gas-Anlagen ermöglichen - neben Einsatzgebieten im Strom- und Mobilitätssektor - unter anderem die Speicherung von erneuerbarem Strom im bestehenden Erdgasnetz und die Ru¨ckverstromung synthetischer Gase in der Wa¨rmeversorgung. Die Komponenten sind derzeit zwar technisch weitestgehend bereit für den Einsatz, es fehlt allerdings noch an wirtschaftlichen Betriebskonzepten zur kommerziellen Nutzung und am notwendigen grünen Überschussstrom. Außerdem wird der gesetzliche Rahmen aufgrund der vielen Wertschöpfungsstufen und erforderlichen Prozesse von einer Vielzahl von Regelungen bestimmt. Vor diesem Hintergrund gilt es regulatorische Hürden abzubauen und dem Umstieg von fossilen auf erneuerbare Gase im Erdgasnetz bestmöglich den Weg zu bereiten.