Bernhard Seidenath, Tanja Schorer-Dremel, Alfons Brandl, Andreas Lorenz, Beate Merk, Martin Mittag, Helmut Radlmeier, Carolina Trautner, Steffen Vogel, Florian Streibl, Fabian Mehring, Peter Bauer, Susann Enders, Manfred Eibl, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Um die Zahl der für unser Land notwendigen Medizinstudienplätze verlässlich ermitteln zu können, wird die Staatsregierung aufgefordert, dem Ausschuss für Gesundheit und Pflege zu berichten, in welchen Bereichen ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner nach Abschluss ihres Studiums tatsächlich tätig sind. Auf der Basis wissenschaftlicher Studien soll die Staatsregierung dem Landtag gegenüber die Wege der Absolventinnen und Absolventen eines Medizinstudiums nachzeichnen.
Der Fachkräftemangel ist in vielen Bereichen des Gesundheitswesens nicht erst seit Corona deutlich geworden. Auch im Bereich der Ärzteschaft bedarf es deutlich mehr Nachwuchs, um die in Ruhestand gehenden Mediziner zu ersetzen. Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in Bayern hat im vergangenen Jahr zwar ein neues Rekordhoch erreicht. Die Bayerische Landesärztekammer zählte zum Jahresende 68.687 berufstätige Ärztinnen und Ärzte. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um knapp zwei Prozent. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl um fast 20 Prozent gestiegen. Aber: Zum einen steigt der Behandlungsbedarf der Bevölkerung, weil die Menschen im Schnitt immer älter werden und altersbedingte Erkrankungen entsprechend zunehmen. Zum anderen erhöht der Wunsch nach einer vom früheren Mediziner-Bild abweichenden Lebensgestaltung den Bedarf an Ärztinnen und Ärzten. So hat der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Gerald Quitterer, in der Anhörung der Landtagsausschüsse für Gesundheit und Pflege sowie für Wissenschaft und Kunst am 9. Juni 2021 im Landtag festgestellt, dass 200 Studienplätze nötig sind, um 100 heute praktizierende Ärztinnen und Ärzte zu ersetzen.
Das Medizinstudium zählt zu den teuersten und aufwändigsten Studiengängen. Deshalb ist es aus Versorgungssicht wichtig, möglichst viele Medizinerinnen und Mediziner in ihrem Beruf zu halten - bzw. zu erfahren, warum sie dem Patientenbett in unserem Land den Rücken gekehrt haben. Dazu ist aktuell eine Studie in Arbeit. Das Institut für Hochschulforschung (IHF) hat derzeit ein laufendes Projekt -Absolventen in der Medizin: Berufliche Orientierung und Weiterqualifizierung (MediBAS)- (https://www.ihf.bayern.de/forschung/forschungsbereiche/absolventen-und-arbeitsmarkt/absolventen-in-der-medizin-berufliche-orientierung-und-weiterqualifizierung-medibas), welches auch bereits 2013/14 und 2018/19 durchgeführt wurde. Über (Zwischen-) Ergebnisse soll im Ausschuss für Gesundheit und Pflege berichtet werden.