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Menschenrechtsverletzung weibliche Genitalverstümmelung ächten IV: Hilfsfonds für von Genitalverstümmelung betroffene Frauen

17.01.2023 - Antrag | 18/26380

Initiatoren:
Carolina Trautner, Bernhard Seidenath, Ute Eiling-Hütig, Thomas Huber, Petra Guttenberger, Winfried Bausback, Tobias Reiß, Tanja Schorer-Dremel, Barbara Becker, Alfons Brandl, Gudrun Brendel-Fischer, Matthias Enghuber, Petra Högl, Andreas Jäckel, Jochen Kohler, Petra Loibl, Andreas Lorenz, Beate Merk, Martin Mittag, Stephan Oetzinger, Helmut Radlmeier, Barbara Regitz, Andreas Schalk, Josef Schmid, Angelika Schorer, Kerstin Schreyer, Sylvia Stierstorfer, Karl Straub, Walter Taubeneder, Steffen Vogel, Florian Streibl, Fabian Mehring, Susann Enders, Peter Bauer, Manfred Eibl, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer

Der Landtag stellt fest, dass von Genitalverstümmelung betroffene Frauen der gesamtgesellschaftlichen Solidarität bedürfen. Dabei geht es nicht nur um die Linderung körperlicher Leiden, sondern auch um Verletzungen der Seele, um Traumata und die Scham, über dieses Thema zu sprechen.


Der Landtag fordert die Staatsregierung auf, in Bayern im Rahmen vorhandener Stellen und Mittel einen Hilfsfonds für von Genitalverstümmelung betroffene Frauen und Mädchen einzurichten. Denn nicht jedes Gespräch mit Helferinnen und Helfern ist über das Solidarsystem der Krankenversicherung abrechenbar. Der Fonds soll offen auch für Spenden aus privater Hand sein und vor allem die Beratungs- und Versorgungssituation der Betroffenen verbessern.



Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten. Rund drei Millionen Mädchen sind von einer Genitalverstümmelung bedroht. (Quelle: WHO, Female genital mutilation). Nach Schätzungen der WHO stirbt jedes zehnte Mädchen während oder direkt nach der Beschneidung - und jede vierte Frau an den langfristigen Folgen. (Gefunden bei: Bundeszentrale für politische Bildung).


Dennoch geht das Bundesfamilienministerium von über 66.700 Mädchen und Frauen in Deutschland aus, die von Genitalverstümmelung betroffen sind. Mit der neuerlichen Migrationsbewegung ist von einem weiteren Anstieg auszugehen. Die Versorgung der betroffenen Mädchen und Frauen ist oft aufwendiger und zeitintensiver - auch mangelt es an der nötigen Finanzierung der Hilfstrukturen.


In diesem Zusammenhang geht es nicht um die rein medizinische Versorgung, sondern auch um Verletzungen der Seele, um Traumata und die Scham, über dieses Thema zu sprechen. Dies muss in den Behandlungsangeboten in Bayern seinen Niederschlag finden. In Bayern soll im Rahmen vorhandener Stellen und Mittel ein Hilfsfonds für von Genitalverstümmelung betroffenen Frauen eingerichtet werden. Der Fonds soll - wie der Bayerische Demenzfonds - offen auch für Spenden aus privater Hand sein und vor allem die Beratungs- und Versorgungssituation der Betroffenen verbessern bzw. einzelne Projekte und Initiativen fördern und unterstützen.  


 

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