Jürgen Baumgärtner, Klaus Stöttner, Alexander König, Jochen Kohler, Hans Ritt, Josef Schmid, Angelika Schorer, Thorsten Schwab, Martin Wagle, Florian Streibl, Fabian Mehring, Manfred Eibl, Peter Bauer, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Die Staatsregierung wird aufgefordert, zu prüfen und zu berichten, welche Mitfahr-Apps im motorisierten Individualverkehr in Bayern zur Verfügung stehen, ob und inwieweit sie und die damit verbundenen Fahrtmöglichkeiten von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden und wie sich der Anteil dieser Nutzung am Personenverkehr in Bayern darstellt.
Zudem wird die Staatsregierung aufgefordert, zu prüfen und zu berichten, ob und inwieweit im Rahmen vorhandener Stellen und Mittel das Potential des Mitfahrens im motorisierten Individualverkehr durch eine Zusammenführung der einzelnen Apps noch weiter erschlossen werden kann. Bei positivem Prüfergebnis soll untersucht werden, wie im Raum München zeitnah ein Modellprojekt im Bereich des Mitfahrens durch Entwicklung und Etablierung eines Mitfahr-App-Angebots realisiert werden kann.
Das Konzept des Mitfahrens im motorisierten Individualverkehr kann weiteres Potential bieten, um den Verkehr der Zukunft nachhaltiger, klimafreundlicher, energiesparender und wirtschaftlich effizienter zu gestalten sowie eine Angebotsverbesserung ergänzend zum klassischen motorisierten Individualverkehr und dem Öffentlichen Verkehr herbeizuführen. Gemäß des Ergebnisberichts zur Studie -Mobilität in Deutschland 2017-, erstellt im Auftrag des BMVI ist das Auto nach wie vor das dominante Verkehrsmittel der Alltagsmobilität in Deutschland: 57 Prozent aller Wege und 75 Prozent aller Personenkilometer werden mit dem Auto zurückgelegt, der größte Anteil davon als Fahrerinnen und Fahrer. Dies bedeutet ein großes, bisher kaum genutztes Potential für das Mitfahren.
Durch die Realisierung eines Konzepts des Mitfahrens im motorisierten Individualverkehr kann ein höherer Belegungsgrad entstehen. Hierdurch könnte eine nachhaltigere und wirtschaftlich effizientere Nutzung der Fahrzeuge sowie eine Reduzierung der Verkehrsdichte realisiert werden. Zudem kann ein weiteres, kostengünstiges Mobilitätsangebot beauskunftet werden, das zum Energiesparen beitragen kann. Einige private Unternehmen haben dies bereits erkannt und bieten auf mobilen Apps und auf Internetseiten Vernetzungsdienste zum Mitfahren an. Die Zusammenführung von Apps könnte zu einer engen Vernetzung mit Angeboten des Öffentlichen Verkehrs und damit zu einer größeren Ausschöpfung des Potentials des Mitfahrens führen. Um die notwendige Information über organisiertes Mitfahren flächendeckend in die Bevölkerung zu tragen, sollten Hinweise und Schnittstellen zu Mitfahrportalen u.a. auch in die Auskunftssysteme und Apps des öffentlichen Nahverkehrs integriert werden und die neuen Mitfahrangebote könnten durch eine umfassende, professionelle Werbekampagne in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden.