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Leistungsstärke und Erfahrungsschatz der älteren Bevölkerung besser nutzen

07.03.2024 - Antrag | 19/2010

Initiatoren:
Martin Wagle, Kerstin Schreyer, Thomas Huber, Bernhard Seidenath, Winfried Bausback, Tanja Schorer-Dremel, Andrea Behr, Stefan Ebner, Thorsten Freudenberger, Martina Gießübel, Josef Heisl, Melanie Huml, Andreas Jäckel, Andreas Kaufmann, Stefan Meyer, Benjamin Miskowitsch, Martin Mittag, Walter Nussel, Jenny Schack, Josef Schmid, Helmut Schnotz, Sascha Schnürer, Carolina Trautner, Steffen Vogel, Florian Streibl, Felix Locke, Anton Rittel, Tobias Beck, Martin Behringer, Martin Brunnhuber, Susann Enders, Stefan Frühbeißer, Johann Groß, Wolfgang Hauber, Bernhard Heinisch, Alexander Hold, Marina Jakob, Michael Koller, Nikolaus Kraus, Josef Lausch, Christian Lindinger, Rainer Ludwig, Ulrike Müller, Michael Piazolo, Bernhard Pohl, Julian Preidl, Markus Saller, Martin Scharf, Werner Schießl, Gabi Schmidt, Roswitha Toso, Roland Weigert, Jutta Widmann, Benno Zierer, Felix von Zobel, Thomas Zöller

Die Staatsregierung wird aufgefordert,


a) sich auf Bundesebene für attraktivere Rahmenbedingungen für die Arbeitstätigkeit von Rentnerinnen und Rentner sowie für die Beschäftigung bis zur Regelaltersgrenze einzusetzen;


b) über die Maßnahmen der Staatsregierung zur besseren Hebung des Arbeits- und Wissenspotenzials im Alter sowie zur Sicherung der Grundversorgung unserer Bevölkerung dem Landtag zu berichten und dabei auch auf die bisherigen Erfahrungen mit dem Projekt -Talente in Rente- sowie auf die Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern zu den Themen berufliche Weiterbildung, lebensbegleitendes Lernen, Gesundheitsförderung und demografieorientierte Arbeitsorganisationen einzugehen.



Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist einer der zentralen wirtschaftspolitischen Herausforderung. Der Fachkräftemonitor des Bayerischen Industrie- und Handwerkkammertags prognostiziert bereits für das Jahr 2030 einen Fachkräfteengpass in Höhe von über einer halben Millionen Fachkräfte in Bayern. Dieser absehbare Engpass ist bereits jetzt einer der dominierenden Sorgen der bayerischen Unternehmerinnen und Unternehmer. Gemäß der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern in Bayern zum Jahresbeginn 2024 sehen 57 Prozent der dort befragten Betriebe den Arbeitskräftemangel als eine der größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Betriebs in den kommenden 12 Monaten.


Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die bessere Nutzung des Arbeits- und Wissenspotenzials der älteren Bevölkerung einen wichtigen Hebel bieten kann. So lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2022 in der Altersgruppe der 55 bis 59-jährigen noch bei 82,2 Prozent, während sie in der Altersgruppe der 60 bis 64-jährigen bereits nur noch bei 63,2 Prozent lag und bei der Altersgruppe der 65 bis 69-jährigen nur noch bei 19,1 Prozent.


Wesentliche Anreize für eine längere Erwerbstätigkeit liegen zum einen im Bereich des Steuer-, Abgaben-, Arbeits- und Sozialrechts und damit im Wesentlichen auf Bundesebene. Zum anderen bieten sich aber auch in Bayern, gerade im bewährten Zusammenspiel mit den Sozialpartnern, Möglichkeiten zur Förderung einer längeren Beteiligung am Arbeitsmarkt und damit zur besseren Nutzung der Leistungsstärke und des Erfahrungsschatzes der älteren Bevölkerung.

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