21.11.2017
Antrag der Abgeordneten
Stöttner Klaus, Rotter Eberhard, Dr. Schwartz Harald
Stöttner Klaus
CSU
Rohstoffbedarf in Bayern - aktuelle Zahlenerhebung dringend notwendig
Der Landtag wolle beschließen:
Die Staatsregierung wird aufgefordert,
1. den aus dem Jahre 2002 (Datenbasis 1999) stammenden Bericht über die Rohstoffe in Bayern - Situation, Prognosen und Programm - zu aktualisieren und
2. zu prüfen, ob sich durch eine Datenerhebung ohne Abschneidegrenze (Berücksichtigung auch kleinerer Rohstoffbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten in der Statistik) wichtige zusätzliche Erkenntnisse für den Rohstoffbedarf in Bayern mit vertretbarem Aufwand gewinnen lassen.
Die Rohstoffgewinnung in Bayern bildet mit einem Bedarf von immerhin 10,0 Tonnen pro Einwohner und ca. 130 Mio. Tonnen pro Jahr die Basis für die bayerische Bauwirtschaft. Nur mithilfe aktueller und belastbarer Daten zu den in Abbau befindlichen Gruben, Brüchen und Tagebauten sowie der jährlichen Rohstoffförderung und den dazu benötigten Flächen kann es gelingen, die Akzeptanz und Notwendigkeit der Rohstoffgewinnung zu steigern und eine solide wirtschaftliche Planungsgrundlage zu schaffen.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat 2002 (Datenbasis 1999) einen Bericht über die Rohstoffe in Bayern herausgegeben, in dem u.a. auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Rohstoffe in Bayern eingegangen wird. Die dort publizierten Jahresfördermengen der mineralischen Rohstoffe stammen jedoch weitestgehend aus dem Jahre 1999 und sind somit mittlerweile 17 Jahre alt.
Zudem liegt bei den offiziellen statistischen Erhebungen des Landesamtes für Statistik die Abschneidegrenzen für die Bereiche der Gewinnung von Naturwerksteinen und Natursteinen, Kalk- und Gipsstein, Kreide und Schiefer, der Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin sowie der Herstellung von Transportbeton bei zehn und mehr Beschäftigten. D.h. alle Betriebe unter zehn Beschäftigten bleiben in den Statistiken unberücksichtigt. In Bayern sind jedoch viele Rohstoffbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten ansässig. Laut Geologisches Jahrbuch, Heft SD 10, »Steine und Erden-Rohstoffe in der Bundesrepublik Deutschland (2012) beschäftigen beispielsweise 53 Prozent der Sand- und Kiesbetriebe weniger als 10 Mitarbeiter. Hieraus ergeben sich signifikante Lücken in der offiziellen Statistik, die es zu schließen gilt.