Ute Eiling-Hütig, Carolina Trautner, Thomas Huber, Gerhard Waschler, Winfried Bausback, Gudrun Brendel-Fischer, Norbert Dünkel, Matthias Enghuber, Petra Högl, Andreas Jäckel, Jochen Kohler, Barbara Regitz, Berthold Rüth, Andreas Schalk, Ludwig Spaenle, Sylvia Stierstorfer, Peter Tomaschko, Florian Streibl, Fabian Mehring, Susann Enders, Tobias Gotthardt, Peter Bauer, Manfred Eibl, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Leopold Herz, Alexander Hold, Johann Häusler, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Um das Bewusstsein und die Sensibilität für die Bedeutung der Händigkeit sowie für die Belange der Linkshänderinnen und Linkshänder weiter zu schärfen, fordert der Landtag in Fortführung des Landtagsbeschlusses auf Drs. 17/12758 die Staatsregierung auf, dem Landtag schriftlich und im Ausschuss für Bildung und Kultus mündlich berichten,
- wie der Frage der Händigkeit in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, von Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern sowie von Grundschullehrkräften mehr Raum und ein höherer Stellenwert als bisher eingeräumt werden kann; dabei sollte besonderes Augenmerk auf die Vorbereitung für eine Umsetzung in der Praxis gelegt werden;
- wie es in Kindertagesstätten und Grundschulen um die Ausstattung mit speziellen Arbeitsmaterialien (z. B. Linkshänder-Schreibunterlagen, Scheren) bestellt ist und ob es hier ggf. weiterer Verbesserungen bedarf;
- inwieweit die Elternberatung zur Linkshändigkeit überhaupt stattfindet bzw. verbessert werden kann.
Der Landtag begrüßt, dass mit der Reform der Schuleingangsuntersuchung diese bereits früher stattfindet und auch die Händigkeit untersucht wird. Die Staatsregierung wird gebeten, dem Landtag zu berichten, welche Erkenntnisse aus der vorverlegten Schuleingangsuntersuchung im Hinblick auf die Händigkeit gewonnen werden konnten, und ob hier weiterer Verbesserungsbedarf besteht.
Die Händigkeit hat für die Persönlichkeitsentwicklung ebenso wie für die Arbeits- und Berufswelt eine hohe Bedeutung. Hier gab es in den letzten Jahrzehnten bereits gewaltige Fortschritte. Gleichwohl gibt es an der einen oder anderen Stelle weiterhin Verbesserungspotenzial für Linkshänderinnen und Linkshänder. Hierbei müssen die Bereiche Medizin, Bildung und Soziales eng zusammenarbeiten.
Linkshändigkeit ist keine Krankheit. Ein fehlerhafter Umgang mit Fragen der Händigkeit kann jedoch langfristig zu erheblichen Folgen im feinmotorischen und psychosomatischen Bereich führen. Wichtig sind dabei eine exakte Erfassung und präzise Beschreibung der jeweils erhobenen Feststellungen durch den Kinderarzt.
Für Betreuungs- und Bildungseinrichtungen aller Art, vor allem Kindertagesstätten und Schulen, sind bereits eine Reihe von Verbesserungen angestoßen und umgesetzt worden. Dennoch gibt es immer noch zu viele linkshändige Kinder, die sich am Ende ihrer Grundschulzeit eine sogenannten Hakenhaltung so sehr angewöhnt haben, dass sie diese dauerhaft beibehalten mit negativen körperlichen und psychischen Folgen (z. B. Verkrampfung, Konzentrationsschwäche).