Martin Schöffel, Eric Beißwenger, Tanja Schorer-Dremel, Volker Bauer, Gerhard Eck, Alexander Flierl, Petra Loibl, Hans Ritt, Klaus Steiner, Martin Wagle, Florian Streibl, Fabian Mehring, Leopold Herz, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Die Staatsregierung wird aufgefordert, die bäuerliche Herdbuchzucht in Bayern auch weiterhin im Rahmen der zur Verfügung stehenden Stellen und Mittel durch die Bereitstellung ausreichender personeller Ressourcen zu unterstützen, um die Durchführung der Leistungsprüfungen, Zuchtwertschätzung und Zuchtprogramme sicherzustellen. Die nachhaltige Zuchtarbeit der Verbände soll fortgeführt und auch weiterhin finanziell unterstützt werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen Deutschlands ist die Herdbuchzucht in Bayern noch sehr stark bäuerlich geprägt. Die Herdbuchzucht umfasst die Nutztierarten Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde. Sie unterscheidet sich in ihrer Zuchtarbeit stark von kommerzialisierten und global ausgerichteten Zuchtorganisationen.
Ziel der bayerischen Tierzucht ist es u.a., die Gesundheit und Robustheit landwirtschaftlicher Nutztiere in Bayern zu verbessern, landestypische Nutztierrassen in ihrer Vielfalt zu erhalten, Erbfehler zu vermeiden und günstige Voraussetzungen für eine nachhaltige, standortangepasste und innovative bäuerlicheTierzucht zu schaffen. Dabei ist die Durchführung der Leistungsprüfungen, Zuchtwertschätzung und der Zuchtprogramme eine wichtige staatliche Aufgabe, die teilweise auch an Dritte übertragen werden kann.
Eine bäuerliche Herdbuchzucht, die an den Forderungen der Gesellschaft und den Ansprüchen an eine nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs ausgerichtet ist, unterstützt in hohem Maße insgesamt die bäuerliche Nutztierhaltung in konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben in Bayern.
Ohne die staatliche Unterstützung der Zuchtarbeit, die in Bayern im Wesentlichen in kleinen und mittleren Herdbuchzucht-Betrieben stattfindet, besteht die Gefahr, dass international tätige Großunternehmen - so wie das jetzt schon in vielen anderen Regionen der Fall ist - auch in Bayern insbesondere im Bereich der Schweine- und Rinderzucht immer mehr an Bedeutung gewinnen. Das könnte die Zucht der in Bayern heimischen Rassen (z.B. die Doppelnutzungsrassen Fleckvieh und Braunvieh) gefährden.
Eine öffentliche Einflussnahme auf die Zuchtarbeit im Sinne einer gesellschaftlich akzeptierten Zucht kann durch die staatliche Unterstützung erhalten bleiben. Stark gewinnorientierte Zuchtentwicklungen, wie sie weltweit zum Beispiel in der Zucht von Legehennen. Mastgeflügel und Schweinen, teilweise aber auch bei Milchkühen zu beobachten ist, können so verhindert werden.