Robert Brannekämper, Johannes Hintersberger, Josef Zellmeier, Tanja Schorer-Dremel, Barbara Becker, Wolfgang Fackler, Gerhard Hopp, Kerstin Schreyer, Bernhard Seidenath, Florian Streibl, Fabian Mehring, Bernhard Pohl, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Die Staatsregierung wird aufgefordert, künftig einen -Bayerischen Tag der Militärtradition- zu begehen. Damit soll die Veranstaltungstradition der Erinnerung an den Militär-Max-Josephs-Orden, den Militär-Sanitäts-Orden, die Bayerische Tapferkeitsmedaille und den Leibertag für die Zukunft bewahrt und die Pflege militärischer Traditionen, die in Bayern bis heute Wertschätzung genießen, in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr sowie der Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern e.V. fortgeführt werden. Zugleich soll mit diesem Festakt alljährlich ein Zeichen der Anerkennung und des Dankes an die Hunderttausenden Soldatinnen und Soldaten, Reservistinnen und Reservisten sowie Veteraninnen und Veteranen gesetzt werden, die sich seit Gründung des Freistaats Bayern und der Bundeswehr in den Dienst unseres Vaterlandes gestellt und unser Land verteidigt haben.
Die weltpolitische Lage führt uns derzeit vor Augen, dass ein starker Staat auch über verteidigungsfähige Streitkräfte verfügen muss, um die äußere Sicherheit seines Staatsgebietes und seiner Bürger sicherstellen zu können. Die Bereitschaft der Gesellschaft, persönlich dazu beizutragen und für die Sicherung und den Schutz der Heimat Mühen und Opfer zu bringen, ist dafür grundlegende Voraussetzung.
Während des Kalten Kriegs war Bayern unmittelbar militärisch bedroht. Deutsche und alliierte Streitkräfte waren deshalb darauf vorbereitet, unsere Landesgrenze zu sichern und wenn notwendig zu verteidigen. Nach dem Fall des -Eisernen Vorhangs- traten Auslandseinsätze zur Friedenssicherung und Krisenstabilisierung in den Vordergrund. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine steht erneut die Landes- und Bündnisverteidigung im Mittelpunkt.
Jede dieser militärischen Herausforderungen konnte und kann von der Bundeswehr nur dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Mitbürgerinnen und -bürger in Uniform bewältigt werden. Hunderttausende junger Männer und Frauen haben in Bayern ihren Wehrdienst geleistet, kamen als Soldatinnen und Soldaten nach Bayern oder dienten dauerhaft in wichtigen Positionen der Streitkräfte. Ihre Bereitschaft zum -Wehrdienst-, die im Freistaat Bayern deutlich stärker ausgeprägt war und ist als in anderen Bundesländern, bildete die Voraussetzung für die Einsatzfähigkeit der Truppen in den bayerischen Garnisonsstädten - und in den Einsätzen, in die Truppen aus Bayern auch heute geschickt werden. Viele der Soldatinnen und Soldaten haben dabei Nachteile für das eigene Fortkommen, den elterlichen Betrieb oder für ihre Familie in Kauf genommen.
Heute, wo der Dienst in der Bundeswehr erneut an Bedeutung gewinnt, ist es an der Zeit, den aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten von Seiten des Staates, den zu verteidigen sie gelobt haben, zu danken und diesen Dank des Vaterlandes auch öffentlich zu erklären. In dieser Feierstunde soll zugleich der militärischen Traditionen in Bayern gedacht werden, die wie der Militär-Max-Josephs-Orden, der Militär-Sanitäts-Orden, die Bayerische Tapferkeitsmedaille und der Leibertag bis heute bei ehemaligen und aktiven Soldatinnen und Soldaten eine hohe Wertschätzung genießen. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass soldatische Werte und Tugenden, die von der NS-Diktatur unbelastet und ein Teil der Militär- und Landesgeschichte Bayerns sind, im Einklang mit den Richtlinien zum Traditionsversta¨ndnis und zur Traditionspflege der Bundeswehr in zeitgemäßer Weise fortgeführt werden können. Die Pflege von Militärtradition auf der Grundlage unseres freiheitlich-demokratischen Staatsverständnisses leistet dabei auch einen Beitrag dazu, soldatische Werte und Tugenden, ohne die unsere Demokratie nicht wehrhaft und verteidigungsfähig sein kann, der Vereinnahmung durch politisch extreme Kräfte zu entziehen. Der -Bayerische Tag der Militärtradition- ist damit zugleich ein Bekenntnis zu unserer bayerischen Geschichte, zu den Leistungen und Opfern verschiedener Generationen und zu unserer wehrhaften Demokratie.