Klaus Holetschek, Bernhard Seidenath, Tanja Schorer-Dremel, Barbara Becker, Ute Eiling-Hütig, Beate Merk, Martin Mittag, Helmut Radlmeier, Manuel Westphal, Florian Streibl, Fabian Mehring, Susann Enders, Peter Bauer, Manfred Eibl, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Joachim Hanisch, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Die Staatsregierung wird aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen- und Pflegekassenverbände, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft und den Verbänden der Träger der Pflegeeinrichtungen Interessenten für ein Modellprojekt zur sektorenübergreifenden Versorgung zu suchen und diese im Rahmen verfügbarer Stellen und Mittel zu fördern. In einem oder mehreren Modellprojekten sollen neue Ansätze zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung der Bevölkerung entwickelt und wissenschaftlich evaluiert werden, die künftig auch auf andere Regionen übertragen werden können.
Noch immer ist die medizinische Versorgung in Bayern durch eine starre institutionelle Trennung von ambulanter und stationärer Leistungserbringung geprägt. Um eine bedarfsgerechte und kontinuierliche medizinische Behandlung in Zukunft weiter gewährleisten zu können, ist es notwendig die medizinischen Versorgungsstrukturen über die Sektorengrenzen hinweg zu organisieren und sowohl die ambulante und stationäre Versorgung als auch die Gesundheitsförderung und Prävention, Rehabilitation und Pflege, Arzneimittelversorgung, soziale und kommunale Angebote sowie die Palliativversorgung miteinander zu verbinden. Nur so kann den Herausforderungen im Gesundheitssystem - wie beispielsweise dem demografischen Wandel, Fachkräftemangel, Über- und Unterversorgung und dem digitalen Fortschritt - optimal begegnet werden. Durch eine engere Zusammenarbeit aller Leistungserbringer kann den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten besser Rechnung getragen und eine hochwertige Versorgung in der Stadt und auf dem Land sichergestellt werden. Hierbei sollten auch die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung miteinbezogen werden.
Damit die notwendigen Strukturveränderungen von allen Beteiligten von Beginn an akzeptiert werden, sollten diese durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege angestoßen werden. Mit seiner umfassenden Zuständigkeit für das Gesundheitswesen in Bayern arbeitet es kontinuierlich daran, in Bayern eine flächendeckende hochwertige Versorgung sicherzustellen und ist damit bestens geeignet, ein zukunftsfähiges Modellprojekt zur sektorenübergreifenden Versorgung ins Leben zu rufen. Das Projekt sollte möglichst wissenschaftlich evaluiert werden, um die Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit der sektorenübergreifenden Versorgung zu belegen.