Thomas Kreuzer, Alexander König, Tanja Schorer-Dremel, Bernhard Seidenath, Josef Zellmeier, Martin Bachhuber, Barbara Becker, Ute Eiling-Hütig, Hans Herold, Johannes Hintersberger, Klaus Holetschek, Michael Hofmann, Gerhard Hopp, Harald Kühn, Beate Merk, Martin Mittag, Helmut Radlmeier, Steffen Vogel, Manuel Westphal, Ernst Weidenbusch, Georg Winter, Florian Streibl, Fabian Mehring, Bernhard Pohl, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Joachim Hanisch, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Kerstin Radler, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Im Entwurf für den Doppelhaushalt 2019/2020 wird folgende Änderung vorgenommen:
Bei Kap. 14 05 Tit. 526 53 wird der Ansatz für das Jahr 2019 um 300,0 Tsd. Euro von 537,5 Tsd. Euro auf 837,5 Tsd. Euro erhöht.
Die Deckung erfolgt aus Kap. 13 03 Tit. 893 06.
Antibiotika sind effektive Medikamente gegen Bakterien. Eine sachgerechte individualisierte Antibiotikatherapie ist von grundlegender Bedeutung, um Patientinnen und Patienten adäquat zu therapieren und die Ausbildung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern.
Bei schwerkranken Patientinnen und Patienten gelangt unter Umständen das Antibiotikum nicht in hinreichender Menge in das Zielorgan, um gegen die Infektion zu wirken. Bei diesen Patienten, z.B. mit Sepsis oder Verbrennungen, kann unter Umständen eine höhere Dosierung hilfreich sein. Außerdem erschweren zunehmend Antibiotikaresistenzen die Behandlung. Zudem ist auch die Grenze der Wirksamkeit der Reserveantibiotika erreicht
Es wird angenommen, dass auch in Fällen einer Antibiotikaresistenz durch eine höhere Dosierung des Antibiotikums eine Wirksamkeit gegen das Bakterium erreicht werden kann. Wie hoch die Dosis für diese Zwecke sein muss, ohne dass erhebliche Nebenwirkungen auftreten, kann nur nach Messung der Antibiotika-Spiegel zuverlässig festgelegt werden.
Die -Spiegel--Bestimmung wird bisher nur bei einigen wenigen Antibiotika meist genutzt, um Überdosierungen zu vermeiden und Nebenwirkungen zu verhindern. Nun soll in der bayernweiten Studie zum ersten Mal geklärt werden, wie sich eine Ausdehnung der Anzahl messbarer Antibiotika auf über 60 auf die Behandlung schwerkranker Patientinnen und Patienten auswirkt. Das Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP) in Nürnberg-Heroldsberg hat unter dem Namen Paul-Ehrlich-Antiinfektiva-Konzentrationsmessung (PEAK) die Spiegelbestimmung für über 60 Antibiotika etabliert. Die Techniken erlauben durch Ergebnismitteilung innerhalb weniger Stunden eine sofortige Reaktion der behandelnden Ärzte.
Es soll nun zum ersten Mal eine flächendeckende Untersuchung dazu durchgeführt werden, ob und wie sich in Bayern eine Optimierung der Antibiotikatherapie in dem beschriebenen Sinne auf die Handhabung dieser wichtigen Arzneistoffgruppe auswirkt. Zu prüfen ist also, wie eine Spiegel-gesteuerte, adäquate Antibiotikatherapie unter Berücksichtigung des Aspektes einer sachgerechten Anwendung einen nachweisbaren Nutzen für die Patientinnen und Patienten bringt. Eine Auswertung der Ergebnisse dieser Studie wird den bayerischen Kliniken eine Vorgehensweise an die Hand geben, die sich in der Studie bewährt hat. Dabei werden auch ökonomische Aspekte berücksichtigt werden.