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Bundesweit einheitliches Insekten-Monitoring für effektiven Insektenschutz statt -Breitband-Maßnahmen-

24.03.2021 - Antrag | 18/15955

Initiatoren:
Volker Bauer, Barbara Becker, Eric Beißwenger, Martin Schöffel, Tanja Schorer-Dremel, Alfons Brandl, Wolfgang Fackler, Alexander Flierl, Martin Huber, Petra Högl, Petra Loibl, Thorsten Schwab, Klaus Steiner, Martin Wagle, Florian Streibl, Fabian Mehring, Benno Zierer, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Joachim Hanisch, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Gabi Schmidt, Jutta Widmann

Die Staatsregierung wird aufgefordert zu berichten, welche Monitoringsysteme auf Landes- und Bundesebene zur systematischen Zählung von Insekten vorhanden sind und welche Erkenntnisse bisher daraus gewonnen wurden.



In Deutschland existieren rund 33.000 Insektenarten. In den letzten 30 Jahren ging die Gesamtmasse an Fluginsekten um drei Viertel zurück. Schutz und Ausweitung der artenspezifischen Lebensräume sind daher notwendig, um das Insektensterben zu stoppen und damit unser ökologisches Gleichgewicht zu erhalten.


Dabei gilt es jedoch zielgerichtet vorzugehen. Großflächig spekulative Maßnahmen gefährden nicht nur die Lebensgrundlage, der für gelingenden Artenschutz wichtigen Landwirtschaft, sondern auch Verständnis und Teilhabe in einer breiten Bevölkerungsmehrheit.


Der Freistaat Bayern war daher das erste Bundesland, das eine systematische Erfassung von Insekten und ein einheitliches Meldesystem auf Landesebene eingeführt hat. Das neue Bayerische Artenschutzzentrum wird das Insekten-Monitoring weiterentwickeln und gezielte Artenhilfsmaßnahmen ergreifen und dokumentieren. Hierbei wäre die Vergleichbarkeit mit der Situation in anderen Regionen hilfreich. Es ist nicht klar, ob bzw. welche Monitoringsysteme beim Bund bzw. in verschiedenen Bundesländern vorhanden sind. Das Ziel sollte ein einheitliches systematisches Vorgehen zur Erhebung der Artenvielfalt bei Insekten und letzlich eine gemeinsame Datenbank auf Bundesebene sein.


Gerade das Insekten-Monitoring ist ein wichtiger Baustein zur Reduktion des Artensterbens. Aus den gesammelten Daten lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen für von der Bundespolitik angestrebte Maßnahmen ableiten. Diese bilden die Grundlage zur Kontrolle, ob ergriffene Maßnahmen tatsächlich erfolgreich sind beziehungsweise vorgeschlagene Maßnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein können. Ein solcher Ansatz steht im deutlichen Widerspruch zu -Breitband-Maßnahmen- wie jüngst durch die Bundesumweltministerin vorgeschlagen.


Die Bayerische Staatsregierung hat aus dem bayerischen Meldesystem zahlreiche Maßnahmen für den Artenschutz bei Insekten abgeleitet und auch evaluiert. Um eine wirksame Gesamtstrategie und ein effektives bundesweites Monitoring der jeweils ergriffenen Maßnahmen zu erreichen ist eine einheitliche Vorgehensweise und eine zentrale, vor allem für Forschungsvorhaben zugängliche Datenbank erforderlich. Dies erhöht die Effektivität eines aktiven, wirksamen und dadurch gesellschaftlich maximal getragenen Artenschutzes.

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