Tanja Schorer-Dremel, Eric Beißwenger, Bernhard Seidenath, Volker Bauer, Barbara Becker, Alfons Brandl, Alexander Flierl, Karl Freller, Martin Huber, Marcel Huber, Petra Loibl, Beate Merk, Martin Mittag, Helmut Radlmeier, Klaus Steiner, Martin Wagle, Florian Streibl, Fabian Mehring, Susann Enders, Peter Bauer, Manfred Eibl, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Joachim Hanisch, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Im Zuge des Klimawandels steigen die Durchschnittstemperaturen und es erhöht sich die Anzahl der Starkregenereignisse. Dadurch nimmt die Verbreitung von bisher nicht in Deutschland heimischen Mücken- und Zeckenarten zu, die gefährliche Erreger auf Mensch und Tier übertragen können. Weiter können durch gestiegene Temperaturen auch heimische Mücken eingeschleppte Krankheiten übertragen. Im Zuge der Erforschung von geeigneten Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen erscheint ein Sachstandsbericht angebracht.
Die Staatsregierung wird daher aufgefordert, dem Landtag über die Verbreitung von Krankheitserregern durch Mücken- und Zeckenarten - auch der invasiven Arten - in Bayern und Deutschland zu berichten.
Im Zuge der Klimaerwärmung ist es laut Umweltbundesamt möglich, dass sich neue Stechmückenarten in Deutschland etablieren. Zum Beispiel ist die Asiatische Tigermücke - Überträgerin von rund 20 Tropenkrankheiten - mittlerweile in Südeuropa heimisch und es wurden bereits Vorkommen in Deutschland entdeckt. Wobei einschränkend erwähnt werden muss, dass nicht die Mücke an sich den Krankheitserreger verbreitet, sondern diese lediglich als Vektor (Überträger) auftritt, wenn sie eine erkrankte Person gestochen hat.
Im Hitzesommer 2018 starben zehntausende Amseln am Usutu-Virus, der von Mücken auf Vögel übertragen wird. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das seit 2010 kursierende Virus sich bereits in Deutschland etabliert hat.
Heimische Zecken sind schon lange als Überträger von Borrelien-Erkrankungen und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bekannt. Das Verbreitungsgebiet erweitert sich Jahr für Jahr nach Norden. Die Zeckenaktivität hat sich in den vergangenen 20 Jahren um mehr als zwei Wochen nach vorne verschoben. Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München hat festgestellt, dass FSME pro Jahr 0,8 Tage früher auftritt.
Neue, invasive Arten, wie die Hyalomma-Zecke, die das Krimm-Kongo-Fieber übertragen können, wurden erstmals auch in Deutschland nachgewiesen. Die Verbreitung wird durch Trockenheit begünstigt.
Die aus Ost- und Südeuropa stammende Auwaldzecke breitet sich ebenfalls weiter im Bundesgebiet aus und kann FSME auf den Menschen und Babesiose (-Hundemalaria-) auf Hunde und Pferde übertragen.
In der Berichterstattung sollen auch die Möglichkeiten des Bevölkerungsschutzes durch vorhandene oder noch zu entwickelnde Impfstoffe (s. FSME-Impfstoffe) dargelegt werden.