Thomas Kreuzer, Winfried Bausback, Alexander König, Tobias Reiß, Tanja Schorer-Dremel, Sandro Kirchner, Petra Guttenberger, Beate Merk, Benjamin Miskowitsch, Martin Mittag, Walter Nussel, Franz Rieger, Ulrike Scharf, Josef Schmid, Klaus Stöttner, Karl Straub, Walter Taubeneder, Florian Streibl, Fabian Mehring, Rainer Ludwig, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Joachim Hanisch, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Der Landtag stellt fest, dass Wasserstoff eine Schlüsselrolle als klimaneutraler Energieträger der Zukunft einnimmt.
Am Hightech-Standort Bayern werden die Schlüsseltechnologien für den langfristigen Klimaschutz im Bereich Wasserstoff entwickelt. Die Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff kann aber nicht allein aus heimischen Erzeugungspotentialen erfolgen.
Die Staatsregierung wird deshalb aufgefordert, sich auf allen Ebenen frühzeitig einzusetzen
- für strategische Partnerschaften mit Ländern, in denen erneuerbare Energien in ausreichender Menge zur Verfügung stehen,
- sowie für den Aufbau von Importstrukturen nach Deutschland, so dass Bayern langfristig, stabil und ausreichend mit klimaneutralem Wasserstoff versorgt werden kann.
Für die bayerische Industrie ist der zügige Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur von zentraler Bedeutung. Die Staatsregierung wird aufgefordert, sich beim Bund für den zügigen Ausbau des nationalen Wasserstoff-Backbones einzusetzen. Die bestehende Erdgasinfrastruktur ist dafür ebenfalls zu nutzen. Es ist darauf zu achten, dass insbesondere Standorte mit großem Energiebedarf (wie z. B. die chemische Industrie) zeitnah erschlossen und mit Wasserstoff versorgt werden.
Damit bis zum vollständigen Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur die ausreichende Versorgung der Industrie mit Wasserstoff jetzt schon gewährleistet werden kann, ist der Industrie - zumindest übergangsweise - die technologieneutrale Erzeugung und Nutzung von blauem und türkisem Wasserstoff begleitend zu ermöglichen.
Klimaschutz ist eine der zentralen Herausforderungen für die Gestaltung der Zukunft und eine Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen. Bayern ist Hightech-Standort an dem die Schlüsseltechnologien für den langfristigen Klimaschutz entwickelt werden. Mit neuen -sauberen- Technologien (CleanTech), z. B. im Bereich Wasserstoff und Energiespeicher der Zukunft, sowie der Innovationsdynamik der bayerischen Industrie, können neue Potentiale in Bayern generiert und damit gleichzeitig der Klimaschutz weltweit vorangebracht werden.
Die Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff kann aber nicht allein aus heimischen Erzeugungspotentialen (Windkraft und Photovoltaik) erfolgen. Große Potentiale zur Erzeugung von klimafreundlichem Wasserstoff bestehen dagegen in den sonnen- und windreichen Ländern der Erde. Deshalb sind für eine ausreichende, langfristige und stabile Versorgung der bayerischen Wirtschaft mit Wasserstoff internationale Kooperationen und Partnerschaften für die Gewinnung und den Transport von klimaneutralem Wasserstoff erforderlich.
Derzeit gibt es in Deutschland noch keine allgemeine Transport- und Verteilungsinfrastruktur für Wasserstoff. Damit die bayerischen Standorte der chemischen Industrie, z.B. das ChemDelta Burghausen oder das ICO in Obernburg, langfristig wettbewerbsfähig bleiben können, ist deren zügige Erschließung mit einer leistungsfähigen Wasserstoffinfrastruktur erforderlich.