Stephan Oetzinger, Robert Brannekämper, Winfried Bausback, Alex Dorow, Ute Eiling-Hütig, Franz Josef Pschierer, Helmut Radlmeier, Andreas Schalk, Florian Streibl, Fabian Mehring, Hubert Faltermeier, Kerstin Radler, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Joachim Hanisch, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Die Staatsregierung wird aufgefordert zu berichten, wie sich die Coronakrise auf die Arbeit der staatlichen und nichtstaatlichen Archive ausgewirkt hat, und dabei insbesondere die folgenden Fragen zu beantworten:
- Ob und wenn ja welche Möglichkeiten und Strategien die staatlichen und nichtstaatlichen Archive gefunden haben, um die Nutzer der Archive dennoch mit den benötigten Materialien und Informationen zu versorgen.
- Ob und in welcher Weise die Digitalisierungsstrategien der staatlichen und nichtstaatlichen Archive durch die Pandemie angeschoben wurden.
- Ob und wie die neuen digitalen Möglichkeiten auch in der Zukunft genutzt werden könnten, damit die bayerischen Archive auf Dauer gezielt den neuesten Stand der Technik für ihre Arbeit nutzen können.
Die Staatsregierung wird außerdem aufgefordert zu prüfen,
- ob im Rahmen vorhandener Stellen und Mittel und in Zusammenarbeit mit den Kommunen eine zentrale Kompetenzstelle für die Digitalisierung der bayerischen Archive etwa bei der Generaldirektion der staatlichen Archive in Bayern eingerichtet werden könnte, um die staatlichen und nichtstaatlichen Archive bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer jeweiligen Digitalisierungsstrategie zu beraten und zu unterstützen.
- ob darüber hinaus auch im Freistaat Bayern Kooperationsmodelle zum digitalen Archivieren im Verbund geschaffen werden können, um die einzelnen Archive bei diesen enormen personellen, finanziellen, organisatorischen und fachlichen Herausforderungen zu unterstützen.
Die Corona-Pandemie hat auch die staatlichen und nichtstaatlichen Archive in Bayern getroffen. Insbesondere die Nutzung der Lesesäle war über Monate aus infektionsschutzrechtlichen Gründen untersagt. In vielen Archiven weitete sich so der Blick auf neue digitale Möglichkeiten und die künftigen Erfordernisse der Archivarbeit.
Die Pandemie sollte zum Anlass genommen werden, um die Digitalisierung der Archivbestände sowie die Einrichtung Digitaler Archive in Bayern weiter voranzutreiben. Um den wünschenswerten Digitalisierungsprozess möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten, erscheint es ratsam, das in Bayern vorhandene Know-How zu bündeln, etwa in einem Kompetenzzentrum. So kann eine profunde Orientierung und Beratung für die einzelnen Archive angeboten und verhindert werden, dass verschiedene Archive Insellösungen ausarbeiten, die dann bei einer späteren Zusammenarbeit verschiedener Archive zu Schnittstellenproblematiken führen können.