Thomas Kreuzer, Alexander König, Winfried Bausback, Josef Zellmeier, Gerhard Waschler, Michael Hofmann, Martin Bachhuber, Gudrun Brendel-Fischer, Norbert Dünkel, Ute Eiling-Hütig, Karl Freller, Hans Herold, Johannes Hintersberger, Gerhard Hopp, Harald Kühn, Barbara Regitz, Berthold Rüth, Ludwig Spaenle, Klaus Steiner, Walter Taubeneder, Peter Tomaschko, Steffen Vogel, Ernst Weidenbusch, Georg Winter, Florian Streibl, Fabian Mehring, Bernhard Pohl, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Im Entwurf für den Haushalt 2022 wird folgende Änderung vorgenommen:
Bei Kap. 05 05 Tit. 685 60 wird der Ansatz für das Jahr 2022 einmalig um 200,0 Tsd. Euro von 6.800,0 Tsd. Euro auf 7.000,0 Tsd. Euro erhöht.
Die Deckung erfolgt aus Kap. 13 03 Tit. 893 06.
Nur wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, nach der vollständigen Niederlage des nationalsozialistischen Regimes und der Befreiung der überlebenden Opfer von Zwangsarbeit, Gefängnis und Konzentrationslager wurden zahlreiche bauliche Überreste der NS-Geschichte abgerissen und überformt. Mit ihnen verschwand vielerorts das Wissen über das regionale Kapitel der Verfolgung während des Nationalsozialismus, ein Schicksal, dass auch viele der KZ-Friedhöfe in Bayern betrifft. Von den ehemals 493 KZ-Grabstätten, die entlang der Routen der Todesmärsche und in unmittelbarer Nähe der KZ-Außenlager entstanden, sind nach Auflösungen und Zusammenlegungen in den 1950er Jahren nur 75 erhalten geblieben. In ihrer Ausgestaltung reichen sie von Einzelgräbern auf Gemeindefriedhöfen bis hin zu großen KZ-Friedhöfen mit mehreren Tausend in Massengräber verscharrten Opfern. Für unser heutiges Gedenken an die Opfer und die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen sind diese Orte von unschätzbarem Wert.
Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten übernahm 2013 die Verwaltung der letzten KZ-Friedhöfe und -Grabstätten in Bayern und setzt sich seitdem für die für die Pflege und Instandsetzung der Orte ein. Aufgrund der Verwendung von minderwertigen Baumaterialen in der Nachkriegszeit und altersbedingten Beschädigungen sind mehrere KZ-Friedhöfe jedoch aktuell in einem besorgniserregenden Zustand und benötigen außerordentliche Sondermaßnahmen, um ihren Erhalt dauerhaft zu sichern. Konkret geht es dabei um einsturzgefährdete beziehungsweise bereits in Teilen eingestürzte Umfriedungen insbesondere der KZ-Friedhöfe Eging am See, Surberg und Schupf.
Allein der KZ-Friedhof in Eging am See dürfte (nach Veranschlagung durch das Staatliche Bauamt Passau) mit 120.000 Euro zu Buche schlagen. Hier wurden auf Anordnung der US-amerikanischen Befreier im Mai 1945 insgesamt 171 ermordete KZ-Häftlinge bestattet. Sie gehörten dem Häftlingstransport aus dem KZ Buchenwald an, der kurz vor Kriegsende fünf Tage in Nammering einen Zwischenhalt machen musste. Vor Ort starben fast 800 Menschen. Sie wurden von der SS erschossen oder starben durch Hunger, Kälte oder Erschöpfung. Als sichtbares Zeichen an eines der größten Verbrechen der Endphase des Zweiten Weltkrieges in Bayern und zum Gedenken an die Opfer entstanden sechs KZ-Friedhöfe in der unmittelbaren Umgebung. In seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist jedoch nur der KZ-Friedhof in Eging am See. Hier neigt sich zum Beispiel die im Hang stehende westliche Friedhofsmauer in den Friedhofsbereich und wird zur Gefahr für Besucherinnen und Besucher; vom äußeren Eindruck ganz zu schweigen.
Eine Förderung ist nicht nur wichtig für den Erhalt dieser bedeutenden Orte, sondern auch ein hervorragendes politisches Zeichen in der heutigen Zeit.