Steffen Vogel, Eric Beißwenger, Tanja Schorer-Dremel, Volker Bauer, Barbara Becker, Alexander Flierl, Martin Huber, Petra Loibl, Klaus Steiner, Martin Wagle, Florian Streibl, Fabian Mehring, Leopold Herz, Benno Zierer, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann
Die Landwirtschaft steht gegenwärtig vor der großen Herausforderung, sich an den Klimawandel anzupassen, die Biodiversität zu fördern und weiterhin Versorgungssicherheit, Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Agroforstwirtschaft, bei der Gehölze mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung auf der gleichen Fläche kombiniert werden, kann zur Lösung dieser Aufgaben beitragen.
Die Staatsregierung wird daher aufgefordert zu prüfen und schriftlich zu berichten, ob bzw. wie Agroforst - insbesondere im Keyline Design - im Rahmen vorhandener Stellen und Mittel gefördert werden kann.
Bei der Agroforstwirtschaft werden Bäume und Landwirtschaft miteinander kombiniert. Das hat Vorteile für die Landwirtschaft, die Natur und das Klima. Von Agroforstsystemen verspricht man sich eine windbremsende Wirkung, was auf den landwirtschaftlich genutzten Zwischenräumen zu mehr Taubildung und Feuchtigkeit führt und so den Produktionsverlust der Agrarkulturen zum Teil kompensiert. Auch eine ökologische Aufwertung und eine Verbesserung des Landschaftsbildes kann mit Agroforstsystemen einhergehen. Dabei sind jedoch naturschutzfachliche Aspekte (z.B. Ausschluss in Wiesenbrütergebieten und auf gesetzlich geschützten Biotopen) zu beachten.
Die heutige Form der meist großflächigen landwirtschaftlichen Flächennutzung fördert in vielen Regionen Dürre, Bodenerosion oder Hochwasser. Durch Verdichtung des Bodens und der Verarmung der landschaftlichen Strukturen fließt (Regen-)Wasser oberflächennah und schnell ab. Hierdurch kommt es zu Erosionen, Austrocknung, Hochwasser und Eintrag von Nährstoffen in die Gewässer. Agroforst und gerade Agroforst im Keyline Design können hier Abhilfe schaffen.
-Keyline Design" heißt, dass die Forst-Kulturen entlang der Kontur der Höhenlinien, der Kuppen und Kämme und der Täler ausgerichtet. Dadurch wird das Wasser parallel zum Hang geführt und die Ablaufgeschwindigkeit reduziert. Dadurch kann das Wasser besser und großflächiger vom Boden aufgenommen werden, gleichzeitig wird das Wegspülen wertvollen Bodens gebremst und der Wind hat weniger Angriffsflächen. Durch die Anlage von Baumstreifen wird zusätzlicher Lebensraum geschaffen, der gerade bedrohten Vögeln Unterschlupf und Nistmöglichkeiten bietet.