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Potenziale der Nutzung von Biomethan in Bayern

06.04.2022 - Antrag | 18/23026

Initiatoren:
Martin Huber, Eric Beißwenger, Tanja Schorer-Dremel, Volker Bauer, Gerhard Eck, Alexander Flierl, Petra Loibl, Klaus Steiner, Martin Wagle, Florian Streibl, Fabian Mehring, Rainer Ludwig, Leopold Herz, Peter Bauer, Manfred Eibl, Susann Enders, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer

Die Staatsregierung wird aufgefordert zu berichten, welche Potenziale die Nutzung von Biomethan in Bayern noch birgt.


Dabei ist insbesondere auf folgende Fragen einzugehen:



  1. Welches Ausbaupotenzial neuer Biogasanlagen sieht die Staatsregierung in Bayern-

    • Welche Auswirkungen hätte eine Fermentationspflicht für Gülle und Bioabfall für den Ausbau neuer Biogasanlagen-

    • Sieht die Staatsregierung Potenzial zur Effizienzsteigerung in der Umnutzung von landwirtschaftlichen Flächen der Biodiesel- und Biomethanolerzeugung hin zur Biomethanerzeugung-

    • Sind neue Investitionszuschüsse für zusätzliche Biogasanlagen geplant-



  2. Wieviel Potenzial sieht die Staatsregierung zur Steigerung der Biomethan-Nutzung-

    • Wieviel Prozent der bestehenden Biogasanlagen sind nicht an ein Gasnetz angebunden-

    • Gibt es Planungen über neue Biogasanlagen in Regionen mit hoher Rohbiogasherstellerdichte, die durch Sammelleitungen das Rohbiogas gebündelt aufbereiten und Biomethan einspeisen-

    • Sind Investitionszuschüsse für die Umrüstung bestehender Biogasanlagen geplant-



  3. Wieviel Potenzial sieht die Staatsregierung im Umstieg von fossilen Energieträgern auf Biomethan aus Bayern zur Verwendung in der industriellen Prozesswärme-

  4. Wieviel Potenzial sieht die Staatsregierung in Biomethan aus Bayern zur Methanisierung von Wasserstoff (Power-to-Gas)-



Biogasanlagen sind durch ihre Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit ein wichtiger Anker der Energiepreisstabilität und der Versorgungssicherheit in Bayern. Derzeit werden Biogasanlagen meist zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung durch Blockheizkraftwerke (BHKW) genutzt. Biomethan wird seltener aufbereitet, obwohl das gereinigte Rohbiogas über Nah- und Fernwärmenetze in bestehende Gasnetze eingespeist werden kann und dadurch den Import fossiler Energieträger reduzieren kann. Außerdem bietet Biomethan in der industriellen Prozesswärme eine erneuerbare Alternative zu fossilem Gas.


Auch für die Einspeisung von grünem Wasserstoff in das Gasnetz hat Biomethan einen bedeutenden Anteil, da eine nachgeschaltete Methanisierung zum Teil technisch notwendig ist zur Umwandlung von Kohlenstoffdioxid (welches bei der Biomethanaufbereitung an einer Biogasanlage entsteht) und Wasserstoff in Methan.[1]


Die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft berichtet über eine Erstinbetriebnahme von 59 Biogasanlagen allein im Jahr 2021. Doch während die installierte, elektrische Nennleistung von Jahr zu Jahr steigt, stagniert die Methaneinspeisung seit rund einem Jahrzehnt.[2] Um die Potenziale von Biomethan in Bayern zu prüfen, muss einerseits auf das Ausbaupotenzial weiterer Biogasanlagen geachtet werden und andererseits das Umrüstungspotenzial von bestehenden Anlagen betrachtet werden.


[1] BDEW (2019) Gas kann grün: Potenziale von Biogas/Biomethan: https://www.bdew.de/media/documents/Awh_20190426_Gas-kann-gruen-Potentiale-Biogas.pdf, S.15-16.


[2] Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (2022) Biogas in Zahlen- Bayern zum 31.12.2021: https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/iba/dateien/bbd_biogasinbayern_zahlenzum20211231_stand20220215_zeitreihe.pdf.

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