Carolina Trautner, Bernhard Seidenath, Kerstin Schreyer, Tanja Schorer-Dremel, Alexander König, Alfons Brandl, Andreas Lorenz, Beate Merk, Benjamin Miskowitsch, Martin Mittag, Walter Nussel, Franz Josef Pschierer, Helmut Radlmeier, Klaus Stöttner, Steffen Vogel, Florian Streibl, Fabian Mehring, Susann Enders, Peter Bauer, Manfred Eibl, Hubert Faltermeier, Hans Friedl, Tobias Gotthardt, Eva Gottstein, Wolfgang Hauber, Johann Häusler, Leopold Herz, Alexander Hold, Nikolaus Kraus, Rainer Ludwig, Gerald Pittner, Bernhard Pohl, Kerstin Radler, Robert Riedl, Gabi Schmidt, Jutta Widmann, Benno Zierer
Die Staatsregierung wird aufgefordert, sich beim Bund für eine gezielte Investitionsförderung für Technologie-Upgrades bei der Wirkstoff- und Arzneimittelproduktion einzusetzen. Denkbar ist dabei sowohl eine Förderung von Forschung und Technologie als auch Investitionen in Produktionsanlagen. Gleichzeitig wird die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass dieses Themenfeld als -Important Project of Common European Interest (IPCEI) Health- über die Europäische Union gefördert wird.
Bereits heute ist die Pharmaindustrie die forschungsintensivste Branche am Standort Deutschland. Dies betrifft sowohl den Bereich Forschungs- und Entwicklungstätigkeit als auch die Innovationsintensität. Mittel- bis langfristig muss es daher die Prämisse sein, diese Bereiche zu stärken, indem ideale Rahmenbedingungen für bereits ansässige Industrie geschaffen werden, um eine Abwanderung langfristig zu vermeiden. Seit rund 20 Jahren hat sich allerdings das Mengenverhältnis zwischen Asien und Europa in Bezug auf valide Certificates of Suitability of Monographs of the European Pharmacopoeia (CEPs) umgekehrt. Anders gewendet: auch im Bereich der Forschung und Innovation droht uns Asien abzuhängen.
Im Rahmen der Arzneimittelstrategie für Europa sollen Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Nachhaltigkeit der Arzneimittelindustrie in der EU und die Verbesserung der Krisenvorsorge, auch durch sichere Lieferketten, gefördert werden.
Um eine nachhaltige Standortsicherheit in Deutschland zu erreichen, muss der Ansatz über eine reine Rückverlagerung abgewanderter Generika-Produktionen hinausgehen und in Deutschland ein Technologie-Upgrade zur Entwicklung innovativer und komplexer Wirkstoffe erfolgen. Hierbei sollte der Freistaat Bayern eine zentrale Rolle einnehmen.
Deutschland soll sich gleichzeitig an dem EU-Vorhaben -Important Project of Common European Interest (IPCEI) Health- zur Förderung wichtiger Innovationen in der Biotechnologie- und Pharmabranche beteiligen. Obwohl Deutschland 2021 einer der Initiatoren der gemeinsamen europäischen Anstrengung war, gehört es nicht zu den europäischen Staaten, die am 3. März die Erklärung unterzeichneten. Besonders der wirtschaftliche Erfolg von BioNTech hat das Potential der Biotechnologie zur Stärkung des deutschen Wirtschaftsstandorts verdeutlicht.