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05.12.2025

Werkstattgespräch zur Substitutionsbehandlung

Depotmedikation als Chance für eine bessere Versorgung

Die aktuellen Herausforderungen der Drogen-Substitutionsbehandlung haben bei einem Werkstattgespräch der CSU-Landtagsfraktion Expertinnen und Experten aus Medizin, Forschung, Justiz, Versorgung und Krankenkassen diskutiert.

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Depot-Medikamente – nur noch wöchentliche oder gar monatliche statt tägliche Vergabe – Versorgungslücken schließen und Behandler wie Patientinnen und Patienten entlasten können.

Deutschland liegt mit einem Depot-Anteil von rund 2,7 Prozent weit hinter Ländern wie Schweden oder Finnland zurück. Bernhard Seidenath, gesundheitspolitischer Sprecher, betonte die Bedeutung klarer Rahmenbedingungen: „Zahlreiche suchtkranke Menschen brauchen Substitution, um ein möglichst normales Leben auch mit Drogenabhängigkeit haben zu können. Hier kann Depotmedikation eine Rolle spielen. Wir brauchen aber noch mehr Rechtssicherheit, weniger Bürokratie und eine faire Vergütung.“

Mehrfach wurde im Gespräch hervorgehoben, dass Substitution weit mehr ist als Medikamentengabe: Sie braucht psychosoziale Begleitung, qualifizierte ärztliche Betreuung und verlässliche Netzwerke – gerade im ländlichen Raum. Seidenath: „Klar ist: Wir müssen auch diejenigen erreichen, die wir bisher nicht erreichen – und wir müssen die Ärztinnen und Ärzte unterstützen, die Substitution überhaupt möglich machen. Jede neue Option, die Alltag und Therapie stabiler macht, ist ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft.“

Als nächste Schritte wurden unter anderem die Prüfung der Anpassung der Vergütung, mehr Einbindung von Hausärzten, neue Übergangsmodelle für Haftentlassene sowie Maßnahmen zur Entstigmatisierung vereinbart. „Unser Ziel ist klar: eine sichere, moderne und flächendeckende Substitutionsversorgung in Bayern“, so lautete das Fazit der teilnehmenden Gesundheitspolitiker Bernhard Seidenath, Carolina Trautner und Thorsten Freudenberger.


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